Kohlschnaken: Schäden an Kohl erkennen & natürlich eindämmen
„Kohlschnaken“ ist ein Begriff, der im Garten oft für schnakenartige Insekten genutzt wird, deren Larven im Boden an Wurzeln und am Pflanzenhals fressen können. Besonders bei jungen Kohlpflanzen kann das zu Welken, Wachstumsstopp oder Ausfall führen. Hier erfährst du, woran du den Befall erkennst und welche natürlichen Maßnahmen im Gemüsebeet helfen.
Was sind Kohlschnaken?
Im Garten werden „Kohlschnaken“ häufig als Sammelbegriff genutzt, wenn bodenlebende Larven (schnakenähnlicher Insekten) an Kohl und anderen Gemüsepflanzen Schäden verursachen. Die erwachsenen Tiere sind meist unscheinbar und oft nur kurz zu sehen – entscheidend ist das Larvenstadium im Boden.
So erkennst du den Befall
- junge Kohlpflanzen welken plötzlich oder kippen um
- Wachstumsstopp trotz ausreichender Pflege
- Fraßspuren am Wurzelhals oder an feinen Wurzeln
- im Boden: graubraune, beinlose Larven (je nach Art)
- häufiger nach feuchten Perioden oder auf schweren Böden
Typische Schadbilder an Kohl
- welke Blätter, obwohl der Boden nicht trocken ist
- Pflanzen kippen um (Wurzelhals geschwächt)
- lückige Bestände im Beet
- bei größerem Befall: ungleichmäßiges Wachstum und Ertragsverlust
Warum kommt es zum Befall?
- Eiablage in feuchte, humusreiche oder verdichtete Böden
- viel organisches Material und dauerhaft feuchte Bereiche
- milde Winter und lange Vegetationsphasen
- Jungpflanzen sind besonders empfindlich
Was tun bei Befall? (natürlich & sinnvoll)
1. Befall eingrenzen
- betroffene Pflanzen kontrollieren und Larvenzahl einschätzen
- stark geschädigte Pflanzen entfernen, um Folgestress zu reduzieren
- Beetbereiche markieren (Hotspots)
2. Boden & Kulturführung
- Boden lockern (Verdichtung reduzieren)
- Staunässe vermeiden, gleichmäßig aber nicht „klamm“ halten
- Fruchtfolge nutzen (Kohl nicht jedes Jahr am selben Ort)
3. Pflanzenschutz ohne Chemie
- Jungpflanzen mit Kulturschutznetzen schützen
- Beikräuter im Beetbereich reduzieren (Verstecke/Feuchtepolster)
- gezielt und morgens gießen statt abends (weniger Dauerfeuchte)
Nützlinge gegen bodenlebende Larven: Nematoden
Gegen bodenlebende Larven können Nematoden (mikroskopisch kleine Fadenwürmer) eine natürliche Unterstützung sein. Sie wirken im feuchten Boden und helfen, Larvenstadien zu erreichen, die sonst schwer zugänglich sind. Je nach Schaderreger werden häufig Steinernema-Arten eingesetzt.
FAQ zu Kohlschnaken
Woran erkenne ich, ob wirklich „Kohlschnaken“ die Ursache sind?
Am sichersten über Larvenfund im Boden direkt an der Pflanze und typische Fraßstellen am Wurzelhals. Ohne Larvenfund sind auch Kohlfliege oder Drahtwurm möglich.
Wann ist die größte Gefahr für Kohlpflanzen?
Vor allem im Jungpflanzenstadium. Kleine Pflanzen verkraften Wurzel- und Halsfraß deutlich schlechter als etablierte Exemplare.
Hilft häufiges Gießen gegen Welken?
Nicht, wenn Larven die Wurzeln beschädigen. Dann kann die Pflanze Wasser nicht gut aufnehmen. Stattdessen Ursache im Boden prüfen.
Was ist der wichtigste erste Schritt?
Betroffene Pflanzen ausheben, Wurzelhals prüfen und den Boden direkt daneben nach Larven kontrollieren. Danach gezielt Maßnahmen wie Bodenlockerung und Nematoden planen.

