Kohlweißlinge: Raupen an Kohl erkennen & natürlich vorbeugen
Kohlweißlinge sind typische Schädlinge im Gemüsebeet: Die Falter legen Eier an Kohlpflanzen ab, daraus schlüpfen Raupen, die Blätter in kurzer Zeit stark anfressen können. Hier erfährst du, wie du Eier, Raupen und Fraßschäden erkennst und wie du Kohl natürlich schützt.
Was sind Kohlweißlinge?
Kohlweißlinge sind weiße Tagfalter, die im Garten sehr häufig vorkommen. Problematisch sind die Raupen: Sie fressen an Kohlblättern und können besonders bei Jungpflanzen und dichten Beständen schnell große Schäden verursachen. Häufig unterscheidet man den Großen Kohlweißling und den Kleinen Kohlweißling – beide können Kohlgewächse befallen.
So erkennst du Eier, Raupen & Befall
- Eier: gelblich, oft in Gruppen (v. a. Großer Kohlweißling), meist an Blattunterseiten
- Raupen: grünlich (je nach Art), häufig gut getarnt; beim Großen Kohlweißling oft in Gruppen
- Kotkrümel: kleine dunkle Krümel auf Blättern oder in Blattachseln
- Fraßbild: Löcher, ausgefranste Blattränder, teils „skelettierte“ Blätter
Typische Schadbilder an Kohl
- runde bis unregelmäßige Löcher in Blättern
- starker Blattfraß bis hin zu „Kahlfraß“ bei Jungpflanzen
- Fraß im Inneren von Kohlköpfen (bei später Entdeckung)
- verschmutzte Blätter durch Raupenkot
Welche Pflanzen sind betroffen?
- Weißkohl, Rotkohl, Wirsing
- Brokkoli, Blumenkohl, Romanesco
- Kohlrabi, Pak Choi, Chinakohl
- auch Rucola und andere Kreuzblütler
Warum kommt es zum Befall?
- Falterflug bei warmem Wetter
- un geschützte Kohlpflanzen (ohne Netz)
- dichte Bestände bieten Raupen Schutz
- wenig Nützlingsdruck im Garten (fehlende Vielfalt)
Was tun bei Befall? (natürlich & sinnvoll)
1. Sofortmaßnahmen
- Eier an Blattunterseiten abstreifen/entfernen
- Raupen absammeln (morgens/abends)
- stark befallene Blätter gezielt entfernen
2. Schutznetze
- Kohl frühzeitig mit Kulturschutznetz abdecken
- Netz dicht schließen (auch an den Rändern)
- regelmäßig kontrollieren: Raupen können auch unter dem Netz schlüpfen, wenn Eier schon da waren
3. Gartenbedingungen verbessern
- nicht zu dicht pflanzen (bessere Kontrolle und Luftzirkulation)
- Blühpflanzen fördern (Nützlinge anlocken)
- Fruchtfolge einhalten (Beetwechsel)
Nützlinge: Schlupfwespen als natürliche Unterstützung
Als natürlicher Gegenspieler gegen Kohlweißlinge eignen sich Schlupfwespen (Trichogramma-Arten), die die Eier von Schmetterlingen parasitieren. Das kann helfen, den Entwicklungszyklus zu unterbrechen – besonders, wenn du regelmäßig kontrollierst und zusätzlich Netze nutzt.
FAQ zu Kohlweißlingen
Wie schnell fressen Raupen den Kohl kahl?
Bei warmem Wetter und vielen Raupen sehr schnell – besonders bei Jungpflanzen. Regelmäßige Kontrolle ist daher entscheidend.
Wo finde ich die Eier am besten?
Meist an der Blattunterseite, oft nahe der Blattadern. Beim Großen Kohlweißling häufig in Gruppen.
Hilft ein Netz wirklich?
Ja – es ist eine der zuverlässigsten vorbeugenden Maßnahmen. Wichtig ist, dass das Netz rechtzeitig drauf ist und überall dicht schließt.
Was ist der wichtigste erste Schritt bei Befall?
Eier und Raupen entfernen und anschließend mit Netz schützen. Je früher du eingreifst, desto weniger Schaden entsteht.

